Zu einem Lehrgang der Extraklasse hatte Sensei Jovica Kalinovic vom Dojo Haunwöhr nach Ingolstadt geladen. Mit Roland Lowinger 9. Dan, dem Stilrichtungsreferenten Shotokan beim DKV und zugleich Kampfrichter-referent beim BKB sowie Helmut Körber 8. Dan, Prüferreferent beim BKB waren gleich zwei Koryphäen des Karatesports als Lehrgangsleiter aktiv. Über zwei Dutzend Karateka aus ganz Bayern waren interessiert an den Erklärungen zur ab 1.1.2023 modifizierten, also neuen Prüfungsordnung im Shotokan-Karate. In der ersten Sequenz erläuterte Roland, der als wesentlicher Taktgeber für die Änderung der Ordnung hauptverantwortlich war, die Gründe für die Ergänzung. Gespickt mit vielen praktischen Beispielen sowie sehr lebendig und anschaulich vermittelte Roland die wichtigen Aspekte der grundlegenden Basis aller Prüfungen im Shotokan. Er zeigte mit Partner bei etliche Techniken die perfekte Ausführung. Ebenso zum Kern der Prüfungsordnung gehören die wichtigen Grundsätze wie: Berücksichtigung der individuellen Eigenheiten des Prüflings, Zanshin und dass die Techniken nach Nakayama ausgeführt werden. Alle anwesenden Karatebegeisterte wurden bestens auf die Auslegung der nun gültigen Prüfungsordnung sowie die folgende Doppelstunde mit praktischen Übungen eingestimmt.
Im nach einer kurzen Pause folgenden Praxisteil vermittelte Helmut Körber sehr gekonnt die Besonderheiten für Karateka vom 9. bis 4. Kyu. Bereits beim Aufwärmen kamen die Teilnehmer ins Schwitzen, da Helmut eine Mobilisationsmethode des Kadertrainings durchführte. Präzision in der Ausführung der Grundtechniken sind das A und O jeglichen Karatetrainings. Besonders Wert legt Helmut auf einen korrekten Hüfteinsatz und den richtigen Abstand zum Partner. Das Üben mit Hilfe einer Sternkata lässt den Karateka ganz auf sich konzentriert bleiben. Auch etliche Prüfer waren zur Verlängerung ihrer Lizenzen angereist und unterzogen sich einer "Prüfung" in Form des Vortrags von einigen Katas die zum 1. Dan beherrscht werden müssen.
Roland vertiefte in seiner praktischen Einheit die Grundsätze vom 3. Kyu bis 8. Dan und brachte die Trainierenden seiner Gruppe bereits nach kurzer Zeit zum Schwitzen. Er erklärte den Ablauf der hohen Kata Jitte und demonstrierte vielfache Anwendungen. Sein Credo: Techniken müssen einfach wirkungsvoll sein. Phantasie in der Anwendung ist gefragt; man sollte aber den Ablauf der Kata noch erkennen/erahnen. Überglücklich über viele neue Erkenntnisse stellten sich Alle zu einem Gruppenfoto.
Natürlich wurden vor und nach den Trainingseinheiten Bekanntschaften gepflegt und neue Kontakte aufgebaut. Alle fühlten sich bereichert und freuen sich darauf, sich bei den nächsten Lehrgängen oder anderen Gelegenheiten wiederzusehen. Großer Dank galt den Lehrgangsleitern Roland und Helmut sowie Jovi vom örtlichen Dojo für die klasse Organisation bis hin zur Bewirtung.
Bericht und Bilder:
Josef Pflaum