Bei bestem Frühlingswetter lud der Karate Verein Herzogenaurach vergangenen Samstag zum diesjährigen Karate-Lehrgang in die Sportstadt an der Aurach ein. Mit Schahrzad Mansouri und Sigi Hartl (beide 5. Dan) konnten wieder einmal zwei Weltklasse-Trainer für das ganztätige Seminar gewonnen werden, um karatebegeisterten Sportlern aus ganz Deutschland ein abwechslungsreiches und schweißtreibendes Training zu bieten. Nach zwei Corona-Jahren kehrte endlich auch wieder ein Stück Normalität in den Trainingsbetrieb ein, was sich unter anderem auch an der Teilnehmerzahl bemerkbar machte.
Thema des Lehrgangs waren Didaktik und Methodik des Karate-Trainings anhand von Kihon (Grundtechniken), Kata (Formenlauf) und Bunkai (Anwendung von Kihon und Kata). Nach einer kurzen Begrüßung aller Sportler und einer gemeinsamen Aufwärmrunde teilten sich die Lehrgangsteilnehmer nach ihren Graduierungen in Unter- und Oberstufe auf.
Die Unterstufe trainierte zunächst bei Schahrzad Mansouri verschiedene Schritttechniken wie Suri-Ashi und Yori-Ashi, die zusätzlich mit Fausttechniken wie Kizami-Zuki und Gyaku-Zuki kombiniert wurden. Praktische Anwendung finden diese Angriffskombinationen meist im Kumite (Zweikampf). In der nächsten Einheit bei Sigi Hartl erarbeiteten sich die Teilnehmer der Unterstufe anhand von kurzen Teilpassagen Stück für Stück den Ablauf der Kata ‚Heian Yondan‘, der vierten Kata der Heian-Gruppe im Shotokan-Karate, welche sich durch eine hohe Dynamik im Ablauf und vielen beidseitigen Armtechniken auszeichnet.
Die drei Übungseinheiten der Oberstufe standen ganz im Zeichen der Kata ‚Sochin‘. Der Name dieser Kata steht für Stärke und Ruhe, die Kata selber verlangt dem Karateka sehr viel Kraft, Stabilität und Körperbeherrschung ab und zeichnet sich durch eine starke Erdverbundenheit aus. Anhand von verschiedenen Abwehr- und Angriffskombinationen wurde ausgiebig das Bunkai zur ‚Sochin‘, also die praktische Anwendung einzelner Kata-Techniken trainiert. Damit soll der Karateka ein tieferes Verständnis für die Kata entwickeln, indem diese in einzelne Sequenzen zerlegt und analysiert wird.
Die Pausen zwischen den drei einstündigen Trainingseinheiten nutzten die kleinen und großen Karateka, um sich bei schönstem Sonnenschein bei Kaffee und Kuchen zu stärken und mit anderen Teilnehmern in Sachen Karate auszutauschen. Und es steht natürlich jetzt schon fest, dass es für den Herzo-Lehrgang im kommenden Jahr eine Fortsetzung geben wird.
-kvh-