Ingolstadt – Vor sechs Jahren wurde erstmals der BKB Tag ins Leben gerufen. Ein Breitensporttag, der für alle bayerischen Karatekas als Highlight des Jahres gelten soll. Bereits am frühen Morgen wurden die Helfer an der Kasse vom DJK Ingolstadt regelrecht überrannt. Als das Training um 10.00 Uhr pünktlich startete, fand sich hier immer noch eine lange Schlange bis außerhalb der Halle. Rechtzeitig zur Eröffnung waren die knapp 400 Teilnehmer dann alle vollzählig und konnten von BKB Präsidenten Wolfgang Weigert begrüßt werden. Er bedankte sich bei allen bayerischen Trainern, die unentgeldlich diesen Tag bereicherten und hieß unseren Gasttrainer Gilbert Gruss (9. DAN) aus Frankreich herzlich Willkommen. Gleichzeitig gab er einen kurzen Überblick aktueller Ereignisse in Bayern und wies bereits auf ein großes Breitensportevent im Mai 2011, in Zusammenarbeit mit der Olympiabewerbung München, hin. Besonders lobend erwähnte er den Ausrichter DJK Ingolstadt, allen voran Stefan Welz, welcher an diesem Tag alle Hände voll zu tun hatte. „Es war zwar anstrengend, aber Hauptsache den Leuten hats gefallen“, so Stefan.
Nach dem offiziellen Teil, ging das reguläre Training weiter und Gasttrainer Gilbert Gruss hatte in der Zweifachhalle enormen Zulauf. Mit scheinbar großer Leichtigkeit führte er verschiedene Übungen aus seinem Selbstverteidigungs- Repertoir vor und vermittelte dazu in seiner charmanten Art und Weise sein umfangreiches Wissen.
Das bayerische Referententeam war ebenso ein Garant für hochwertiges Training. Von Kata bis Kumite, von Aufwärmübungen bis Kobudo, von Kampfrichterei bis Prüfer- und Trainer-Workshops; bei dieser Auswahl fand jeder das Richtige für sich. Prüferreferent Alfred Heubeck verlängerte sage und schreibe 60 Lizenzen; „So viele wie noch nie!“
Nicht nur viel schwitzen, sondern vor allem auch etwas fürs eigene Training mit nach Hause nehmen, das ist den meisten Referenten ein großes Bedürfnis gewesen. Dr. Oliver Schnabel z.B. erklärte aus medizinischer Sicht den Belastungspuls (180 – Lebensalter) und teste in der Gruppe, wie hoch das Ausführen einer Kata den Puls nach oben springen lässt.
Lehrreferent Elmar Griesbauer legte ebenfalls viel Wert auf trainingsspezifische Inhalte, wie z.B. das korrekte Ausführen inkl. Fehlerquellen von Mae- bzw. Mawashi-Geri. Silvia Schnabel hatte gleich am Morgen als Einstieg das Thema „Aufwärmen“, was zum Austausch in der Gruppe genutzt wurde. Silvia gab „gesunde Vorschläge“, die Teilnehmer konnten anschließend über weitere Varianten diskutieren.
Nicht nur der Breitensport, sondern der Wettkampf war an diesem BKB Tag vertreten. Insgesamt fanden sich fast 64 BKB-Kadermitglieder in Ingolstadt ein, um hauptsächlich bei den Landestrainern Gerhard Weitmann, Sigi Drexel und Franz Fenk zu trainieren. Wolfgang Weigert startete bereits am Morgen mit dem Kampfrichter-DAN Anwärter Lehrgang und schickte die Teilnehmer nach 3 Stunden Theorie noch zu Klaus Sterba für einen Praxisteil.
Etwas spezieller wurde es bei Jamal Measara, welcher Anfangs den Umgang mit Sai-Gabeln vermittelte und später die Grundzüge der Stilrichtung Shorin-Ryu Seibukan bekannter machte. Auch Heiner Büttner lehrte in seiner ersten Einheit Okinawa Karate und trainierte am Nachmittag mit der Waffe „Tonfa“. Norbert Wiendl war Ansprechpartner für alle Bo-Interessierte und Siamak Montazeri war Referent zum Thema Kenjutsu.
Zum Abschluss lud der BKB noch zu einem gemütlichen Beisammensein in die Vereinsgaststätte mit Leberkäse, Brezeln und Kartoffelsalat ein, was viele Karatekas gerne in Anspruch nahmen. So war dieser Tag, außerhalb jeglicher Politik oder Wettkampfdruck, ein entspanntes Miteinander. Breitensportreferent Fritz Oblinger behält mit seiner Ansicht recht, wenn er sagt: „Dieser Erfolg bestätigt unsere Arbeit, darum weiter so!!!“ … auch 2011 wenn es wieder heißt, auf zum BKB Tag.
Bericht und Bilder:
Melanie Müller