21.02.2013 - BKB Faszination Kata in Ingolstadt


Lasst Euch von der Kata fesseln... aber nicht einsperren!

Ingolstadt. Für viele Karatekas bedeutet KATA etwas anderes. Fragt man verschiedene Teilnehmer oder Trainer am 3. BKB Lehrgang „Faszination KATA", bekam man auch so viele unterschiedliche Aussagen. Genau DAS ist das Faszinierende an der ganzen Sache.

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Der 16. Februar 2013 stand mit dem letzten Ferien-Wochenende, Staus und Schneewetter unter keinem guten Stern. Dennoch fanden sich rund 80 Karatekas aus ganz Bayern im bewährten Ingolstadt ein. Erich Berle und sein eingespieltes Team bietet mittlerweile wohl vielen fast ein zweites zu Hause, wenn man bedenkt, dass mittlerweile knapp jeder zweite BKB Lehrgang im zentralen Ingolstadt (TSV Oberhaunstadt) ausgerichtet wird.

In diesem Jahr gab es in der Trainerriege mit Herbert Perchtold, Marijan Glad und Fritz Oblinger eine kleine Änderung. Nachdem Franz Fenk verletzungsbedingt absagen musste, lud Breitensportreferent Fritz Oblinger in Vertretung Oliver Schnabel aus Forchheim ein, welcher sich gerne zur Verfügung stellte, um sein Wissen weiterzugeben. „Lasst Euch von der Kata fesseln, aber nicht einsperren...", so Oliver in seinen Ausführungen. Für ihn ist Faszination Kata, die Kata zu machen und zwar deine jetzige Version. Jede Kata sei anders, jedoch das hier und jetzt ist wichtig und es einfach zu tun. Ebenso liegt die Faszination in der Bunkai! „Diese sollte logisch, aber auch ein Stück weit gelebte Toleranz sein. Jede Bunkai muss individuell an seinen Partner angepasst werden." Seine Trainingsthemen waren an diesem Tag Nijushiho und Tekki Shodan.

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Jedoch gab es noch mehr im Programm. Gerade die Oberstufe durfte an diesem Tag eine Vielzahl an „exotischen" Katas kennen lernen oder näher vertiefen. Fritz Oblinger startete gleich am Morgen mit der anspruchsvollen Gankaku. Marijan Glad legte später mit Meikyo Sandan nach und Herbert Perchtold bildete mit der langen Gojushiho Sho den Abschluss.

Befragte man nun nicht Trainer, sondern Teilnehmer nach deren Faszination, gab es wie oben beschrieben unterschiedlichste Eindrücke. Für Ingo Averdunk vom KD Poing ist es einfach die Vielseitigkeit, welche auch davon Abhängig sein kann, ob man in dem Moment gut oder schlecht drauf ist. Je nach dem kann man individuell eine ruhige oder eher schnelle Kata für sein eigenes Training wählen. Man kann diese alleine trainieren oder in der Gruppe, z.B. mit Bunkai oder Kata Team. „In unserem Verein ist es verboten zusagen – man läuft eine Kata. Kata sollte nicht einfach nur monoton "gelaufen" werden, sondern "leben", so Ingo.

Interessant ist, dass sein Sohn Sebastian Averdunk als Wettkampf-Athlet hier eine ganz andere Faszination in der Kata findet. Für ihn ist es viel mehr das persönliche Messen an sich selbst, die körperliche und geistige Weiterentwicklung, aber auch Fitness.

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Als dritten Teilnehmer befragte ich Ralf Kneitz vom ATS Kulmbach. Für ihn ist Kata die Grundlage unserer Sportart und Kampfkunst. In ihr ist eine Anleitung zum Kampf verschlüsselt, man muss sich nur wieder die Geheimnisse der Kata herausziehen. Wenn man die Kata mit ihren verborgenen Kampftechniken begriffen hat, dann hat man die Selbstverteidigung verstanden. Und dann reicht das Wissen aus nur einer Kata sogar zur Selbstverteidigung gegen jeden Angriff. „Das Schöne an unserer Sportart ist, dass sie ohne jegliches Sportgerät auskommt, ohne Ball, Schläger oder ähnlichem. Im Karate und insbesondere in der Kata können wir allein mit unserem Körper, Armen und Beinen, sehr viel ausdrücken: Körperbeherrschung und Ästhetik. Und mit jeder Technik oder Abfolge zeigen wir ein Bild, eine Bedeutung oder eben mit jeder Kata sogar eine komplette kleine Geschichte," so Ralf Kneitz.

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Wie man sieht ist Karate und hier speziell Kata, so individuell wie jeder selbst. So hat auch der einzelne Teilnehmer immer etwas, was von solch einem Lehrgang mit nach Hause genommen werden kann. Was das ist, das muss jeder für sich selbst suchen und herausfinden.

Bericht und Bilder:
Melanie Müller


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Lasst Euch von der Kata fesseln… aber nicht einsperren!

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