Sie bereiteten den Weg, stellten Konzepte auf, planten nationale und internationale Meisterschaften und erarbeiteten sich umfangreiche Erfahrungswerte. Wolfgang Weigert fungierte die letzten Jahre als WKF Chairman und war vorrangig für die Austragung dieser Meisterschaft verantwortlich.
In Zusammenarbeit mit Stefanie Nagl, welche nun als Nachfolgerin von Wolfgang Weigert in der WKF zur „Chairwoman" ernannt wurde, freuten sich alle über diese gelungene Premiere auf deutschen Boden.
Angereist waren dazu 46 Sportler/innen aus 21 Nationen in den Disziplinen Rollstuhlfahrer, Sehbehinderte und Lernbehinderung. Integriert in die reguläre Meisterschaft, zollte das Publikum den Leistungen der sichtlich nervösen Starter/innen großen Beifall. Auch Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes war sichtlich beeindruckt und freute sich über die Erfolge im Behindertensport, die der DKV und auch die WKF hier bereits geschafft haben.
Erfolgreich waren auch die Sportler/innen, denn Deutschland konnte sich mit zwei Goldmedaillen, eine Silbermedaille und eine Bronzemedaille als erfolgreichste Nation feiern. Unsere einzige bayerische Starterin in diesem Sektor, Andrea Nowak (mehrfache Deutsche Meisterin) konnte sich angesichts der internationalen Konkurrenz aus Ägypten, Spanien oder Wales leider nicht für das Finale qualifizieren.
Letztendlich freute sie sich mit ihrem Trainer Richard Schalch aus Traunreut über einen hervorragenden 5. Rang. Trotz fehlender Medaille bleibt allerdings das positive Gefühl an diesem einmaligen Ereignis dabei gewesen zu sein, mit dem festen Willen „Das nächste Mal will ich aber gewinnen", so Andrea.
Wolfgang Weigert im Exekutivkomitee der World-Karate-Federation (WKF)
Durch die jahrelange und intensive Tätigkeit innerhalb des Weltverbandes wurde BKB/DKV Präsident Wolfgang Weigert ins 20köpfige Exekutivkomitee der WKF gewählt. Trotz vier Gegenkandidaten konnte sich der Oberpfälzer eindeutig durchsetzen und wurde sogleich vom Gremium zum Beauftragten der WKF für das IOC und das IPC berufen. Damit hat er eine verantwortungsvolle Aufgabe und einen führenden Posten innerhalb des Weltverbandes inne. Bei seiner Eröffnungsrede begrüßte der DKV Präsident die Teilnehmer und Gäste in einer englischen Ansprache und schloss seine Rede mit seinem Leitsatz und Grundgedanken „Im Karate sind wir alle miteinander verbunden. Menschen aus allen Kontinenten und jeden Alters. Menschen mit und ohne Behinderung. Damit ist Karate Leben – lebenslang."
Millenniums-Lehrgang: Ein internationaler Breitensport-Auftakt zur Weltmeisterschaft
Bremen. Ein noch nie da gewesenes Großereignis führten die WM-Organisatoren Reiner Zimbalski und Horst Kareit vier Tage vor dem Beginn der WM durch: einen 3-tägigen internationalen Lehrgang an den knapp 1000 Karatekas teilnahmen, den 82 deutschen Top-Trainer auf 10 Mattenflächen leiteten. Mit Roland Lowinger, Jamal Measara, Joachim-Dieter Eisheuer, Fritz Oblinger, Siamak Montazeri, Elmar Griesbauer, Herbert Perchtold, Silvia Schnabel, Michael Schölz, Momo Abu-Wahib, Horst Donhauser und Steffi Nagl waren 12 bayerische Referenten mit von der Partie, die zu einem erfolgreichen Gelingen und lehrreichen Einheiten in der Bremer Messehalle 4 sorgten.
Insgesamt wurden knapp 240 verschiedene Trainingsstunden angeboten. Als krönenden Abschluss nahmen über 160 Karatekas noch an den DAN Prüfungen teil, welche mit einem Millenniums-DAN-Diplom abgerundet wurde. Danach wurden die „Breitensport-Karatekas" an der darauffolgenden Weltmeisterschaft zu „Vollblut-Wettkampffans" welche unsere deutschen Athleten stimmungsvoll anfeuerten. Ein historisches Ereignis, dass es so im internationalen Sport noch nie gab und die erstmalig die Brücke vom Breiten- zum Spitzensport schlug.
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Millenniums-Bilder: Christian Grüner
Bericht und Bilder:
Melanie Müller