Drei Medaillen für bayerischen Karatenachwuchs auf der DM der Schüler
Bis nach Buchholz bei Hamburg mussten die bayerischen Karatetalente heuer fahren, um sich am 16. November auf der Deutschen Schülermeisterschaft mit den anderen Nachwuchsathleten aus ganz Deutschland zu messen. Richtig gelohnt hat sich die lange Reise vor allem für Julia Knörschild (KD Naila), das Kata-Team vom KD Poing mit Leonard Averdunk, Kilian Festl und André Schütt sowie Sarah Hehl vom Karate-Verein Durach/Weidach. Sie bescherten sich und der Bayerischen Karate Jugend (BKJ) die Medaillen an diesem Tag – zwei silberne und eine bronzene.
Im Gegensatz zum letztjährigen Austragungsort der DM der Schüler, der HUK-Arena in Coburg, bot die Nord-Heide-Halle in Buchholz keine optimalen Voraussetzungen für eine DM. Die Halle war nicht groß genug, sodass die Athleten nur sehr wenig Platz zum Aufwärmen hatten und auch die Zuschauerränge boten nicht genügend Platz für die mitgereisten Eltern und Fans. Die BKJler ließen sich davon jedoch nicht aus der Ruhe bringen und bereiteten sich allesamt konzentriert auf ihren Einsatz vor.
Gleich zu Beginn musste das Kata-Team vom KD Poing auf die Tatami. In den ersten beiden Duellen ließen Leonard Averdunk, Kilian Festl und André Schütt ihren Gegnern aus Bochum (NRW) und vom Iuventus Team Franken (BW) keine Chance und schafften somit den Sprung ins Halbfinale. Dort mussten sie gegen das Team USV Erfurt II ran und behielten auch hier die Oberhand. Die Freude über den Finaleinzug war riesig. Auch die Niederlage im abendlichen Finale gegen das Team USV Erfurt I tat der Freude keinen Abbruch. Das Trio aus Poing nahm bei der Siegerehrung stolz die Silbermedaille in Empfang.
Ebenfalls den Vizetitel sicherte sich Julia Knörschild vom KD Naila. Sie kämpfte bei den Schülerinnen über 50 Kilo taktisch klug und überlegt und besiegte so eine Gegnerin nach der anderen. Sowohl im Viertel- als auch im Halbfinale musste sie dabei schwere Treffer auf den Kiefer einstecken, doch auch davon ließ sie sich nicht von ihrem Ziel – Finale – abbringen. Unter dem großen Jubel ihrer Landeskaderkolleginnen und –kollegen stieß sie mit einem knappen Sieg über Melissa Königs vom USC Duisburg tatsächlich die Tür zum Finale auf und lief daraufhin bis zum abendlichen Endkampf freudestrahlend durch die Halle. Das breite Grinsen konnte auch die Finalniederlage gegen Katharina Wagner aus Walldürn nicht mehr abstellen. Julia freute sich riesig über ihre erste Medaille auf einer DM.
Für Freudentränen bei ihrem Trainer Manfred „Axel" Krusch sorgte einmal mehr Sarah Hehl vom Karate-Verein Durach/Weidach. Die 13-Jährige erwischte einen guten Start und schlug ihre erste Gegnerin mit der Kata Empi klar mit 5:0. Trotz starker Leistung musste sie sich in der zweiten Runde der späteren Deutschen Meisterin Louisa Winstel aus Speyer geschlagen geben.
In der Trostrunde zeigte sie aber nochmals ihre Klasse und gewann die ersten beiden Duelle mit 5:0 und 4:1. Im kleinen Finale ließ sich dann auch nichts mehr anbrennen, zeigte eine sehr gute Kanku Dai, schlug Rabea Stang (NRW) mit 5:0 und gewann somit die Bronzemedaille.
Diese drei Medaillen sollten jedoch die einzigen bleiben für die BKJ. Trotz guter Leistungen, reichte es für die anderen bayerischen Starterinnen und Starter nicht mehr für einen Platz unter den ersten Drei. Einige Top-Ten-Platzierungen sprangen aber noch heraus:
- 7. Platz: Kata Team TSV Grasbrunn-Neukeferloh mit Denise Jacob, Sophie Kainz-Huber und Laura Kraeker
- 7. Platz: Wolfgang Faber (SV Hut Coburg), Kumite +53
- 7. Platz: Thomas Billinger (VfL Landshut-Achdorf), Kumite -48
- 7. Platz: Isabel Büttner (Dokan Lichtenau), Kumite +50
- 7. Platz: Juanita Klimm (KD Kempten), Kumite -40
- 7. Platz: Fabienne Bäckmann (Shotokan Bessenbach), Kumite -45
- 7. Platz: Milena Kandlbinder (Breitenberg), Kumite -50
- 9. Platz: Johannes Haggenmiller (KD Kempten), Kumite +53
- 9. Platz: Yannik Gemeinhardt (KD Untermerzbach), Kumite -43
Schön anzusehen war der Zusammenhalt der bayerischen Athleten. Sie feuerten sich gegenseitig an oder trockneten auch die ein oder andere Träne. Insgesamt herrschte eine gute Stimmung im Team. Und obwohl die Ausbeute im Vergleich zum vergangenen Jahr geringer war, fanden die Landestrainer Thomas Dannheimer, Savas Gönenler, David Terbeck und Landesjugendreferent Peter Voit positive Aspekte: So gut wie kein bayerischer Athlet ist bereits in der ersten Runde ausgeschieden. Sie zeigten alle ihr Können und mussten sich oft nur ganz knapp geschlagen geben.
Bericht: Meli Läufle
Bilder: Axel Krusch
Bilder von Axel und Meli gibts im Fotoalbum
