18.08.2020 - Karatelehrgang und Danprüfung mit Dr. Frank Hörner in Erlangen

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Danprüflinge mit Prüfern, vorn v.l. J. Kaltenhäuser, T. Rosenkranz, M. Solowiej (zum 1. Dan), hinten v.l. F. Hörner und R. Döhnel (beide Prüfer); P. Wunder (1. Dan), S. Greve (4. Dan). (Foto: Saalbach)


 

Alle Elemente unter Sonderbedingungen der Coronazeit

Auch der jährliche Sommerlehrgang des TV48 Erlangen war von der Corona Pandemie betroffen. Zum Glück für viele aktive Karatekämpfer, vor allem die Prüflinge, fand der verkürzte Lehrgang am 4. Juli 2020 mit Dr. Frank Hörner (7. DAN) unter besonderen Bedingungen statt.

Während des Lock-down stand das Leben in Deutschland still, so auch das Karateleben. Die Olympischen Spiele (zum ersten Mal mit Karate) wurden verschoben, viele Sportler mussten ihr Training einstellen bzw. auf „Home Training“ umstellen. Karate als Breitensport, konnte über drei Monate nicht praktiziert werden.

Wir haben es dem unermüdlichen Einsatz unseres Abteilungsleiters Reinhard Döhnel zu verdanken, dass wir seit Mai wieder trainieren können, erst im Freien und später in kleinen Gruppen in den Hallen. Natürlich unter Berücksichtigung aller Auflagen und mit der Vorgabe „Abstand halten“. Abstand ist ein zentrales Thema im Karate, aber eigentlich im Hinblick auf treffen und getroffen werden. Disziplin ist eine wesentliche Säule des Karate und damit war ein Karatetraining mit Abstand problemlos möglich. Dabei wurde, wie auch beim Lehrgang, der Fokus auf Grundschule und Kata gelegt. Das Kämpfen konnte leider nur in den Köpfen stattfinden.

Grundschule
Frank Hörner praktiziert und lehrt normalerweise ein sehr intensives und nahes Karate. Dabei geht es um effektives und erfolgreiches Kämpfen, was Frank selbst vielfach als Aktiver und Trainer unter Beweis gestellt hat. Das Kämpfen muss man sich im Karate erarbeiten und das geht auch ohne Partner. So auch beim Lehrgang, hier wurden die verschiedenen Bewegungen für einen freien Kampf als Abfolge und ohne Partner geübt. Als Reaktionsübungen gab Frank vor den Gruppen Impulse in Form von Techniken, auf die die Teilnehmer entsprechend reagieren mussten. Viele merkten auch ohne Partner, dass sie zu langsam waren.

Kata
Die alten Meister gaben die Kampfkunst fast ausschließlich mit Hilfe von Katas, also festen Abläufen von Techniken, an ihre Schüler weiter. Für die 27 Shotokan-Katas gibt es dabei genug zu lernen für ein ganzes Leben. In den zweiten Trainingseinheiten für Unter- und Oberstufe wurden genau diese Katas trainiert. Je fortgeschrittener der Karateka, desto mehr Katas müssen gekonnt werden. So mussten die Teilnehmer und Prüflinge nicht nur ihre Kür-Katas präsentieren, sondern auch die ihnen eigentlich „unliebsamen“.

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e-Tournaments
In Zeiten von Corona sind viele Dinge „Online“ entstanden. Das Erlanger Dojo stellte seinen Mitgliedern regelmäßig Videos zum zuhause trainieren zur Verfügung. Im größeren Maßstab hat sich im Karate ein Online Wettkampf etabliert. Eine Form davon wurde beim Lehrgang vermittelt. Dazu stellte Frank den Teilnehmer Punching Balls zur Verfügung, die auf einer Stange in zwei verschiedenen Höhen angebracht waren. Ziel der Übung war, innerhalb von 30 Sekunden so viele Angriffstechniken mit Hand und Fuß wie möglich auf die Bälle auszuführen. Die Techniken wurden nach den Wettkampfregeln (z.B. Fußtritt 3 Punkte) gezählt. Beim Lehrgang wurden von den Besten in dieser Zeit ca. 20 Techniken mit über 50 Punkten erreicht.
Beim e-Tournament nimmt jeder Teilnehmer diese 30 Sekunden von sich auf und lädt das Video auf eine Plattform hoch. Dort werden diese von offiziellen Schiedsrichtern begutachtet und die Punkte vergeben.

Prüfungen
Vom Erlanger Dojo hatten sich seit fast einem Jahr mehrere Karatekas auf ihre Danprüfungen vorbereitet. Das Corona Virus hätte es fast geschafft, dass der Höhepunkt der ganzen Arbeit nicht stattfinden sollte. Aber die Prüfungen fanden statt. So wurden nach dem Lehrgang erst Kyu Prüfungen abgenommen. Alle bestanden ihre Prüfung unter den aufmerksamen Blicken von Frank und Reinhard.

Größtes Highlight waren die nachfolgenden Dan- Prüfungen. So traten fünf Erlanger zur Schwarzgurtprüfung an, vier zum 1. Dan und einer zum 4. Dan.

Da noch jeglicher Kontakt untersagt war, trainierten die Dananwärter Kata-Anwendungen und Kumite mit einer Distanz von vier Metern. Was eine erhebliche Erschwernis bedeutet. Die Prüflinge meisterten das mit starken, schnellen Angriffen und ebensolchen darauf abgestimmten Kontertechniken auf Abstand.

Alle Prüflinge konnten dem hohen Anspruch aber gerecht werden und legten eine gute Prüfung ab. Herzlichen Glückwünsch an alle Prüflinge.

Stefan Saalbach

Bildnachweis Training: Kata der Unterstufe mit vorgegebenem Abstand (Foto: Ryssel);
Bildnachweis Danprüflinge: mit Prüfern, vorn v.l. J. Kaltenhäuser, T. Rosenkranz, M. Solowiej (zum 1. Dan), hinten v.l. F. Hörner und R. Döhnel (beide Prüfer); P. Wunder (1. Dan), S. Greve (4. Dan). (Foto: Saalbach)

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