"Shotokan trifft Wadoryu" - Lehrgang mit Fritz Oblinger und David Theobald

Fürth. Zum Lehrgangsdebüt des Lion Kai e.V. aus Nürnberg war es eine große Freude Fritz Oblinger in Fürth am 31. Juli begrüßen zu dürfen. Das sehr spannende Thema des Lehrgangs war die beiden Stilrichtungen Shotokan, vertreten durch Fritz Oblinger, und Wadoryu, vertreten durch David Theobald, zu vergleichen und Unterschiede sowie Gemeinsamkeiten aufzuzeigen. Insgesamt gab es dazu vier Einheiten, die jeweils im Wechsel durch die beiden Referenten gehalten wurden.

Nachdem sich die Sporthalle gut gefüllt hatte, ging es mit den Bewegungsprinzipien des Shotokan los. Hierzu zeigte Fritz nach einigen Strukturübungen, die Elemente des Tai Chi beinhalteten, die Grundlagen des Shotokan.
Dabei legte er Wert darauf, dass Techniken direkt in der Partnerarbeit erprobt wurden. Inhaltlich ging er dabei nicht nur rein auf das Technikspektrum ein, sondern auch auf die eigene Körpermechanik und diverse Nervenpunkte am Partner, die die angewendeten Techniken noch effektiver machten. So legte er eine breite Technikvielfalt dar, womit sich jede Paarung eineinhalb Stunden auseinander setzen konnte.

Nach einer kurzen Pause ging es dann ebenfalls mit Strukturübungen weiter; diesmal aus dem Wadoryu. Diese vermittelten bereits einen Vorgeschmack auf das Körpergefühl, welches bei den Grundlagen bzw. den Prinzipien des Wadoryu zum Tragen kam. Da ergänzten sich die beiden Einheiten direkt, da auch Theo die Grundlagen mit Hilfe von Partnerübungen vermittelte. Diese beinhalteten unter anderem das Halten des Raumes (Tame), Sitzen und Ziehen für die Kraftgenerierung, Kuzushi um den Partner zu destabilisieren und das Fallenlassen des Schwerpunktes (Tai Otoshi). Abseits der Körperlichen Prinzipien wurden auch die verschiedenen Initiativen und die mentale Einstellung in der Verteidigungssituation thematisiert.  

Im Vergleich taten sich einige Gemeinsamkeiten auf, wie beispielsweise die Tatsache, dass beide Trainer eher mit entspannter Kraft arbeiteten und die Funktionalität gegenüber dem Gegner wichtig war. Die Verschiedenheiten machten sich vor allem in den unterschiedlichen Ansätzen, die sich in den beiden Stilrichtungen zeigten, bemerkbar.

LG Fuerth

In der Mittagspause traten noch die tollen Leistungen der drei Prüflinge hervor, die somit ihre Kyu Prüfungen erfolgreich bestanden haben!

Nach einer Stärkung, frischen Luft und netten Unterhaltungen ging es mit dem interessanten Vergleich der stilspezifischen Varianten der beiden Kata Gankaku und Chinto weiter.

Der Fokus lag dabei nicht auf dem Ablauf per se, sondern wie man mit Hilfe der jeweiligen Grundlagen der verschiedenen Stile realistische Anwendungen aus der Kata ziehen kann. Die Vielseitigkeit der Kata spiegelte sich auch in der breiten Palette der Anwendungen wider. Beide Trainer vermittelten unterschiedlichste Anwendungsmöglichkeiten und Verteidigungen gegen eine Vielfalt von Angriffen. Die praktische Anwendbarkeit in einer Ernstfallsituation blieb hier auch immer der Hauptfokus, sodass sich Konter gegen Tritte und Schläge genauso wiederfanden wie Befreiungstechniken, Hebel und Würfe.  

Zusammenfassend stachen vor allem die tolle Stimmung und das große Interesse der Teilnehmerschaft welche im „Schatten des Löwen“ aufkamen hervor und gerade nach einer langen Lehrgangs-Durststrecke war die Begeisterung groß wieder mit Spaß, guten Erklärungen und einer lockeren Atmosphäre Neues dazuzulernen.

Corinna Durmann

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