Tittling. Dem Bezirksvorsitzenden Jürgen Pünner ist es gelungen, einen Budolehrgang auf höchstem Niveau nach Niederbayern zu bringen. Dies zeigte sich auch an den zahlreichen Teilnehmern aus ganz Niederbayern es fanden 65 Teilnehmer den Weg nach Tittling um ihr Karate und Kobudo zu erweitern bzw. zu verbessern.
Die erste Einheit am Vormittag wurde von Jamal Measara Sensei 9.DAN Karate u. 9.DAN Kobudo geleitet. Jamal Measara Sensei ist einer der bekanntesten Budoka weltweit und genießt sehr hohes Ansehen auf Okinawa dem Ursprung des Karate- und Kobudo. Jamal Measara geboren in Malaysia lehrte auf der ganzen Welt sein Karate und Kobudo und wurde 1980 in Deutschland (Kelheim Ndb) sesshaft. Im letzten Jahr wurde Jamal Measara Sensei als erster Karateka in die Hall of Fame aufgenommen. Jamal Measara Sensei lehrte in der ersten Einheit die Kata Naihanshi aus Okinawa die im Shorin Ryu Shotokan Tekki genannt wird. Jamal Measara Sensei erklärte sehr anschaulich die Bunkai Anwendung dieser Kata, die wir dann mit den Partnern üben konnten. Der Sensei nahm sich die Zeit, ging durch die Reihen und bot den Schülern seine Hilfe zur korrekten Ausführung an.
In der zweiten Einheit war das Thema Kuysho Jitsu (Sekundenkampf). Dies Einheit hielt Jürgen Pünner 6.DAN Karate und Dojoleiter des SKD Tittling. In dieser Einheit wurden verschiedene Drills geübt, diese Drills sind für die Selbstverteidigung sehr wichtig. Jürgen Pünner baute die Einheit so auf, dass zuerst die Drills in einfacher Form eingeschliffen wurden, danach wurden zu jedem Drill Selbstverteidigungstechniken dazugefügt. Für Jürgen Pünner war es wichtig, dass die Selbstverteidigungstechniken bedingungslos ausgeführt werden, da es bei einem wirklichen Kampf keine Zeit gibt sondern nur den Moment.
Zeitgleich wurde in der 2.Halle Karate von Horst Bresele 7.DAN Karate angeboten. Horst Bresele trainierte die Basics der Grundschule hierbei kamen alle mächtig ins Schwitzen.
Die dritte Einheit nach der Mittagspause hielt Helmut Körber Sensei 8.DAN Karate und Prüferreferent des Bayerischen Karate Bundes. Helmut Körber Sensei trainierte mit den Teilnehmern die komplette Prüfungsordnung des Shorin Ryu Shotokan im DKV, da diese Einheit auch als Prüferlizenzverlängerung der C-, und B-Prüfer galt. Helmut Körber Sensei lag großen Wert auf die Basis Stände, Hüfteinsatz und korrekte Fauststöße. Im Anschluss wurden die so genannte Shitei Katas (Vorgeschriebene Kata´s in der Prüfungsordnung) trainiert, da ein Prüfer des DKV diese Kataformen kennen muss um eine Kyu-Prüfung abnehmen zur können. Danach wurden die verschiedenen Kumiteformen (Partnerübungen) der Prüfungsordnung trainiert. Die Einheiten von Helmut Körber Sensei sind immer sehr schweißtreibend, aber nach der Einheit zeigt sich jeder zufrieden und hat ein großes Lob an den Sensei.
Die Vierte Einheit wurde dann aufgeteilt in Karate und Kobudo. Die Kobudo Einheit leitete Werner Bachhuber Sensei 6.DAN Karate u. 5.DAN Kobudo. Werner lehrte den Teilnehmern die Basics der Kobudo-Waffe Bo (Stock 182 cm lang). Sensei Werner Bachhuber nahm als Leitfaden die Prüfungsordnung für Kobudo als Grundlage der Trainingseinheit, welche einigen als sehr umfangreich erschien. Aber nach der Einheit konnten die meisten bereits recht gut mit dem Bo umgehen.
Parallel dazu lehrte Jamal Measara Sensei die Basics des Shorin Ryu Karate aus Okinawa unter der Mithilfe seiner Schülerin Daniela Ostermair, die die Techniken und Kombinationen den Teilnehmern immer vorzeigte. Es war für einige Teilnehmer ein große Herausforderung die Shorin Ryu Karatetechniken richtig umzusetzen. Jamal Measara Sensei verstand es aber bestens, den Schülern die Techniken in der richtigen Form zu vermitteln. Sensei legte großen Wert auf den Hüfteinsatz und der korrekten Ausführung. Zum Schluss der Einheit hatten wir noch die große Ehre ein kurzes Mondo (Gespräch von Meister zu Schüler). Jamal Measara Sensei erzählte uns aus der Geschichte des Okinawa Karate vom Ursprung bis zur heutigen Zeit und stellte so einige falsche Interpretationen richtig, dass richtig sei, Shorin Ryu Shotokan (Shotokan ist der Name der Schule) genauso wie Shorin Ryu Seibukan und verschieden Stilrichtungen des Okinawa Karate wie Shorin Ryu, Shorei Ryu usw..
Die letzten Einheiten an diesem Tag waren nochmal das Kyusho Jitsu und nochmal Karate mit Horst Bresele. Diese Kyusho Jitsu Einheit wurde durch Helmut Müller 6.DAN und Trainer im Karate Dojo Tittling geleitet. In dieser Einheit ging es hauptsächlich um Kuatsu (Wiederbelebung, Wiederherstellung der Energie). Es kann kein Kyusho Jitsu trainiert werden ohne dass man die Wiederbelebung bzw. Wiederherstellung beherrscht. Helmut Müller erklärte die vier verschiedenen KO-Stufen. KO-Stufe 1 ist ein leichter KO bis Stufe 4 schwerer KO wo der angeschlagene Partner sein Bewusstsein verliert. Bei diesem KO muss schnell gehandelt werden es verbleiben dem helfenden Partner nur ca. 8 bis 10 sec. zur Reanimation ohne dass Schädigungen am angeschlagenen Partner bleiben. Helmut Müller zeigte auch noch einige Übungen mit der sogenannten Energiearbeit, die jeder Teilnehmer gleich ausprobieren konnte, bei einigen Teilnehmer kam hier ein Verwunderung hervor, was so alles möglich ist, wenn die Energie richtig eingesetzt wird
Wir freuen uns sehr, dass der neu ins Leben gerufene Lehrgang so hohen Zuspruch fand und wir mit unseren Kampfkunstfreunden so intensiv trainieren konnten.
Gerade in diesen Zeiten ist dies enorm wichtig um unsere große „Karatefamilie“ zusammen zu halten.
Vielen herzlichen Dank an unsere Referenten Jamal Measara Sensei, Helmut Körber Sensei, Horst Bresele, Werner Bachhuber, Helmut Müller (Tittling) und Jürgen Pünner und natürlich an alle Teilnehmer!
Nach der letzten Trainingseinheit fanden noch Kyu-Prüfungen statt. Prüfer für diese Kyu- Prüfungen waren Helmut Müller und Jürgen Pünner.
Die Referenten und der Bezirksvorsitzende waren sich einig, dass es im nächsten Jahr 2025 wieder einen Breitensporttag Bezirk Niederbayern geben wird!
