23.11.2009 - 1. BKB Budo Tag bei der SGS Erlangen - Karate trifft Kobudo und Tai jiquan

Einen Lehrgang der besonderen Art veranstaltete der BKB bei der SGS in Erlangen. In der schönen Dreifachturnhalle trafen zum ersten Male drei brandaktuelle Kampfsporteinheiten aufeinander: Karate mit Vitalpunkten, Taijiquan und Kobudo.

Der Sportwissenschaftler und Taijiquan-Lehrer Jan Šafr zog uns mit seinen Übungen schnell in seinen Bann. Er brachte die Energie der Teilnehmer so richtig zum fließen als die im Trockenen geübten Taiji-Techniken plötzlich am Partner im Bunkai umgesetzt werden sollten. Der BKB Breitensport-Referent Fritz Oblinger legte los um uns aus seinem reichhaltigen Repertoire zu demonstrieren, wie vielfältig Karate ist. Er zeigte uns in etlichen Partnerübungen dass wir um so wirkungsvoller auf unseren Partner eingehen können, je mehr wir uns von den ungezielten Abwehrbewegungen lösen. Wir wurden angehalten beim Abwehren mit der entsprechenden Hand- oder Fußtechnik auf die Vitalpunkte des Gegenübers zu schlagen. So geht eine präzise gesetzte Abwehrtechnik beim Gegner durch Mark und Bein. Der asiatischen Vorstellung nach bringt ein gezielter Schlag auf einen Akupunkturpunkt den Energiefluss in den Meridianen durcheinander. In der westlichen Welt besteht ein Akupunkturpunkt aus einer Ansammlung kleinster Nervenendigungen unter der Haut. Werden durch Anschlagen der Vitalpunkte Energiepotentiale freigesetzt, so wirken diese vom Menschen nicht kontrollierbar auf die Nerven, Organe und Muskeln. Es geht letztlich darum, Karate so zu praktizieren wie es die Meister vor Jahrhunderten in China und auf Okinawa getan haben, als sie sich ein halbes Leben lange mit einer oder zwei Katas beschäftigt haben.

Diesen "Ball" fing der ehemalige Übungsleiterausbilder und Trainerfortbilder Jan Šafr auf und spielte ihn in seinem Vortrag über gesunde und funktionelle Bewegungsführung weiter. Mit seinem fundierten Fachwissen über Gesundheit und Sport fesselte er seine zahlreichen Zuhörer. Anhand eines mitgebrachten Skeletts und einer Schnur zeigte er unter anderem den Verlauf des Nervengeflechtes Plexus Brachialis im Schulter-Brust-Bereich, den die Karatekas zuvor in Fritz Oblingers Vitalpunkt-Einheit begeistert am Partner bearbeitet hatten.

Die Zuschauer streckten ihre Köpfe als Norbert Wiendl den Bo auspackte und mit den enthusiastischen Kobudoka sein Trainingsprogramm absolvierte. Einmal mehr merkten die vielen Teilnehmer, wie gut sich Kobudo und Karate ergänzen, zumal es auch im Shotokan einige Katas gibt, die sich mit Kobudowaffen auseinandersetzen. Auch wenn die Zentraleuropäer heute in friedlicheren Zeiten leben, übt das Beherrschen der Kobudowaffen immer noch eine gewisse Faszination aus. Von der Begegnung der waffenlosen Kampfkunst mit der Kunstfertigkeit im Umgang mit Budowaffen werden wir noch lange zehren. Die SGS richtet seit Mitte der 90er Jahre regelmäßig moderne und traditionelle Lehrgänge aus. Wir dürfen uns für die Zukunft auf viele richtungsweisende Lehrgänge freuen.


Viele Grüße
Karl-Heinz Rudolf


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