Leitfaden und Ideen für alternative Online-Trainingsmethoden für Kinder (und Erwachsene)
Beitrag von Sandra Aichner, Landesjugendreferentin des BKB e.V.
Wieder ein Lockdown für den Sport – und nun? Viele Vereine sind vor der Frage und gerade mit Kindern ist es jetzt noch schwieriger Kontakt zu halten.
Doch wie können wir die Kids auch jetzt noch für Karate begeistern? Was für Ideen gibt es?
Hier mal eine Auswahl, der Dinge, die ich in den letzten Wochen entweder selber ausprobiert oder beobachtet habe.
Bitte denkt bei all diesen Möglichkeiten daran, es geht hier in erster Linie darum, unsere jungen Mitglieder mit neuen Impulsen zu versorgen und Kontakt zu halten. Es ist kein gewohntes Training und Trainingsfortschritte sind meist gering – aber der Spaß an der Bewegung und eine gewisse Grundfitness kann erhalten bleiben. Falls ihr nicht gerade mit einer Leistungsgruppe trainiert, müsst ihr hier einfach etwas entspannter denken, als im „normalen“ Trainingsbetrieb.
Trainingsvideos
Es gibt bereits eine Vielzahl an Videos, die man in den Gruppen verteilen kann. Oder man erstellt selber Videos. Oftmals muss es bei Kindern auch gar kein ganzes Training sein. Einfach ein paar Übungen aufnehmen und an die Gruppe verteilen. Trainingsanreize setzten – auch mal kleine Geschicklichkeitsübungen anbieten. Wichtig ist, dass sie einfach zum umsetzten sind und Spaß machen. Vielleicht findet ihr sogar eine Übung, die die ganze Familie ausprobieren kann.
Hier mal einige Beispiele – nicht nur für Karate – auch einfach Fitnessübungen:
- https://www.youtube.com/watch?v=qN4lNVtuHJY– Kinder Workout by Eileen Gallasch
- https://www.sen5.de/training-trotz-corona/von Christian Grüner hier wird kindgerecht auf Karatetrainingsmöglichkeiten eingegangen!
- https://www.bewegdichschlau.com/kinder-und-schule/media/videoshier zeigt Felix Neureuter viele Trainingsideen – vor allem unter den Begriff: Beweg dich schlau für daheim
- https://www.youtube.com/playlist?list=PL9H8VPpyaFzOU7WShhUg25QyoIQrt7MSx– der Hit bei vielen Kids – Alba Berlin – die Basketballer haben während dem ersten Lockdown mit Ihren Sportstunden viele Eltern vor dem Wahnsinn bewahrt und dabei auch den Kids mit viel Spaß eine Menge Bewegung vermittelt.
Hier bietet sich natürlich die Homepage an, auf die man die Videos stellt. Oder aber einen Youtubekanal und ihr verlinkt von den verschiedenen Portalen darauf. Wer sich für Facebook entscheidet, kann eine Gruppe erstellen, somit hat Ihr den Überblick, wer mit dabei ist.
Auch eine Gruppe innerhalb einer der übichen Kontaktapps wie Whatsapp oder Telegram ist eine Möglichkeit, hier könnt Ihr auch immer die Eltern mit einbeziehen.
Onlinetraining
Immer mehr Beliebtheit erfreuen sich Onlinetrainingseinheiten. Eine tolle Möglichkeit – bitte denkt aber dabei daran, dass nicht alle die technischen Möglichkeiten haben. Auch im Bereich des Datenschutzes ist es nicht ganz einfach.
Übrigens gibt es den Freewareanbieter Jitsi – der auch als App am Handy abrufbar ist. Hier gibt es verschiedene Server, die meist kostenfrei genutzt werden können. Ein relativ einfaches System mit guter Absicherung im Datenschutz und kostenfrei möglich.
Ihr selber solltet auch davor checken, dass eure Technik ausreichend ist. Ideal ist tatsächlich eine separate Kamera, die eingebauten Kameras sind gerade bei Bewegungen oft nicht gut genug. Auch die Leitung eures Internets sollte gut genug sein. Also am besten zuvor mit jemanden ausprobieren, wie Ton und Bild bei Bewegung bei dem Gegenüber ankommen.
Onlineeinheiten sollten nicht 1,5 Stunden lang sein – hier sind 45 Minuten bis zu 60 Minuten mehr als ausreichend. Ihr werdet feststellen, dass es für beide Seiten ungewohnt und anstrengend ist.
Bevor ihr mit der Einheit startet, überlegt euch einen Trainingsablaufplan. Wichtig ist, auch alle Hilfsmittel gleich bei der Hand zu haben – sagt dies auch euren Teilnehmern davor und schickt ihnen auch den Trainingsablauf rechtzeitig davor. Sonst sind die während des Meetings mal kurz weg um die Hilfsmittel zu holen. Genauso ist es gut, zuvor darauf hin zu weisen, etwas zu trinken zur Hand zu haben. Auch für euch, da ihr viel mehr reden werdet, als eh schon beim Training.
Je nach Gruppe ist auch die Aufmerksamkeitsspanne hier geringer. Aber ein großer Pluspunkt – ihr seht eure Teilnehmer mal wieder und könnt Kontakt halten.
Weitere Möglichkeiten
Und wenn gar nichts geht? Das gibt es fast nicht – wenigstens mit den Trainingsvideos geht meist ein wenig Kontakt mit den Kindern.
Doch auch andere Dinge können helfen, Kontakt zu halten. Hier ein paar Ideen:
- Lasst euch eine Challange einfallen und fordert Rückmeldung über Video oder Bilder ein! So könnte man z.B. ein Lied nehmen und fragen – wer schafft es wie lange im Plank zu bleiben bei dem Lied ….
- Einen Malwettbewerb unter den Kindern ausrufen. Am besten mit einem Thema, das zum Karate passt.
- Etwas aufwendiger – aber für kleinere Kinder eine liebe Möglichkeit – schickt den Kindern doch einen Brief – vielleicht mit einigen Übungen auf einem Blatt und einem Ausmalbild. Und gerade die jüngeren freuen sich über Post.
- Macht doch ein kleines Rätsel für die Kinder /Jugendliche mit Karatefragen. Dies geht sowohl Online wie auch als Post!
- Es gibt mitterweile auch im Bereich der Onlineunterlagen für Schule Wochentrainingspläne für Kinder zum Downloaden. Hier kann wenigstens die Fitness der Kids erhalten werden und ihr könnt ihnen dies Online oder per Post zukommen lassen.
Ich hoffe es waren ein paar neue Ideen dabei – Viel Spaß beim Training!
Eure
Sandra Aichner
Landesjugendreferentin des BKB e.V.